Bobath-Konzept

Das Bobath-Konzept wurde von Karel und Berta Bobath entwickelt. Der Begriff Konzept steht im Gegensatz zu Technik oder Methode. Im Vordergrund stehen die individuellen Möglichkeiten und Grenzen des Patienten und nicht die Anwendung immer gleicher Techniken und Übungen.

Das Bobath-Konzept ist ein problemlösender Ansatz zur Befundaufnahme und Behandlung von Menschen mit Störungen von Funktion, Bewegung und Tonus aufgrund einer Läsion des zentralen Nervensystems. Es beruht auf der Hemmung abnormaler Reaktionsaktivitäten und dem Wiedererlernen von normaler Bewegung durch Handhabung und Fazilitation von Schlüsselpunkten.

Die Vorgehensweise ist durch vier Schritte gekennzeichnet:

  • Analyse der Norm
  • Analyse der Abweichungen von der Norm
  • Angepasste Anwendung von Behandlungstechniken
  • Analyse des Effekts der angewandten Behandlungstechniken

Dieser interaktive Prozess findet zwischen der/dem Betroffenen, dem interdisziplinären Team (Physiotherapeuten, Ärzte, Pflegepersonal) und ggf. den Angehörigen und/oder den Hilfspersonen statt.

Das Bobath-Konzept ist eine Therapie, die auf neurophysiologischen Grundlagen beruht und wird häufig nach einem Schlaganfall (Apoplex), bei Multipler Sklerose (MS) und anderen neurologischen Krankheiten verordnet.